#1 – Welche Folgen hat fehlende Data Governance?

Wenn eine Organisation die von ihr erzeugten und genutzten Daten nicht bewusst nutzt und dafür Regeln, Richtlinien und Vorgehensweisen vereinbart, um die Qualität dieser Daten sicherzustellen, kann das diverse negative Auswirkungen haben. Diese können durchaus weit über die eigentliche „Datensituation“ hinaus gehen.

Bevor wir uns hier intensiver mit Data Governance beschäftigen, ist es hilfreich, einige dieser möglichen negativen Auswirkungen zu kennen. Dazu haben sich Analysten und Beratungsunternehmen bereits Gedanken gemacht und Umfragen durchgeführt.

Einige Zahlen

So hat BARC eine bis zu 72% reduzierte Mitarbeiterzufriedenheit durch unzulängliche Data Governance identifiziert. Gartner verweist auf 25% verminderte Umsatzzuwächse auf Grund fehlender Daten-Richtlinien. Und Leadjen hat bis zu 28% weniger Zeit für Verkäufer durch fehlende Data Governance errechnet.

Ob diese Zahlen nun exakt stimmen oder sie eher als Anhaltspunkte dienen: sie verweisen auf einige Grundprobleme, die durch eine nicht strukturierte „Behandlung“ von Daten entstehen:

  • Zeitverlust für Mitarbeiter beim Verwenden von Daten, weil die Daten bspw. nicht oder nur aufwändig zu finden und zu nutzen sind. Oder weil Daten unvollständig oder falsch sind. Oder weil deren Inhalte und Bedeutung unklar sind.
  • Durch dieses manuelle Suchen nach den richtigen Daten und Informationen steigt die Unzufriedenheit. Mitarbeiter haben dadurch weniger Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben.
  • Schlechte Daten wirken sich auf die Haupttreiber jedes Unternehmens aus:
    • Umsatzsteigerung: Unvollständige Daten von Kunden oder potenziellen Kunden erschweren oder verhindern Neugeschäft oder Cross-Selling. Mangelhafte Kontaktdaten führen zu hoher Anzahl von Rückläufern in Kampagnen etc.
    • Kostenreduktion: Nicht korrekte Kunden- oder Lieferantendaten verhindern die Automatisierung von Rechnungsprüfungen. Nicht aktuelle oder fehlerhafte Lagerinformationen resultieren in noch nicht notwendigen Nachbestellungen und damit verbundener Kapitalbindung
    • Regeleinhaltung (Compliance): Löschanforderungen zu personenbezogenen Daten (Art. 17 DSGVO) können nur korrekt durchgeführt werden, wenn diese Daten auch aufgefunden werden können.

Damit diese drei Treiber mit Daten richtig unterstützt werden, ist eine durchgängige Data Governance das Mittel der Wahl. Im nächsten Blog-Beitrag werde ich Data Governance grundsätzlich beschreiben. Danach schauen wir uns die einzelnen Elemente genauer an.

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